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Die Untertasse: Traditionsreiches Geschirr mit Charme

Geschirr Set Kombiservice 62tlg. Kyoto Orchidee leicht eckig Porzellan für 6 Personen weiß mit Dekor - 5Er war das Modegetränk des 18. Jahrhunderts: Tee, der erstmals von portugiesischen Händlern aus China nach England importiert und aus eleganten, kleinen Schalen geschlürft wurde. Und auch wenn die traditionsreiche Untertasse seitdem an Bedeutung verloren hat, so hat sie auch heute noch einen besonderen Charme.

Inzwischen findet man Tee in jedem Supermarkt, Porzellan in jedem Möbelhaus – doch das war einmal ganz anders. Der im 18. Jahrhundert aus China importierte Tee war so kostspielig und begehrt, dass nicht jeder es sich leisten konnte, ihn zu genießen. Mit dem Tee gelangten auch die ersten Trinkgefäße aus China nach Europa: Weil jedoch auch das edle Porzellan der Chinesen ungemein teuer war, fielen Tassen und Untertassen dementsprechend klein aus. Auch besaßen die Gefäße damals noch keine Henkel.

Jahrhundertealte Tradition

Vor allem, weil die Teeschalen viel Wärme abgaben und man sich daran die Finger verbrannte, verloren sie zunehmend an Bedeutung. Stattdessen wurden im 19. Jahrhundert Teeservices modern, die aus Tassen, Untertassen, einer Zuckerschale, einer Zange für Zuckerstücke und weiteren Accessoires bestanden. Noch bis ins 20. Jahrhundert schüttete man den Tee vor dem Trinken aus der Tasse in die Untertasse – so konnte die heiße Flüssigkeit schneller abkühlen. Der Tee wurde anschließend aus der Untertasse getrunken. Das gleiche galt für Kaffee: Bis zur Erfindung des Kaffeefilters geriet häufig Kaffeesatz mit in die Tasse – daher schüttete man ihn noch einmal in die Untertasse um. Aus diesem Grund besitzen die Untertassen aus alten Teeservices einen höheren Rand als heute üblich.

Letztlich sorgte die Erfindung von Tassenhenkeln und Filtern für das Kaffee- und Teebrühen dafür, dass die Untertasse als Trinkschale an Bedeutung verlor. Sie wurde immer flacher, bis sie die heute charakteristische Form, eine Art flacher Teller, erreichte. Doch auch die Bezeichnung „Unterschale“ deutet noch heute darauf hin, dass das Geschirr früher als Trinkschale genutzt wurde.

Vielfältige Materialien

Den Nachmittagstisch mit Tasse und Untertasse einzudecken, ist trotz allem immer noch eine schöne Tradition, die viele Tee- und Kaffeeliebhaber gerne zelebrieren. Denn beide Produkte sind inzwischen erschwinglich, in jedem Supermarkt zu kaufen und in fast jedem Haushalt zu finden. Auch wenn die Untertassen heute nicht mehr im Einsatz sind, um das Getränk abzukühlen, so sind sie dennoch praktisch und ästhetisch zugleich: Sie verhindern, dass unschöne Kaffeespritzer auf die Tischdecke geraten oder der heiße Tee auf den Händen landet. Außerdem lassen sich bequem der benutzte Kaffeelöffel, Zucker oder – nach südeuropäischem Vorbild – Gebäck darauf ablegen.

Üblicherweise sind Untertassen im selben Dekor wie die dazugehörigen Tassen gestaltet. Sie bilden eine Einheit. Die meisten Untertassen haben in der Mitte eine Erhebung, auf die passgenau die Tasse gestellt werden kann – so kann sie nicht ins Wackeln geraten. Dazwischen kann man zur Dekoration auch Servietten oder feine Deckchen legen. Die Materialien, aus denen das Geschirr heute hergestellt wird, sind vielfältig: Bevorzugt wird edles Porzellan verwendet, doch auch Glas, Keramik, Edelstahl, Plastik und sogar Holz kommen zum Einsatz.

Inzwischen werden Untertassen nicht mehr nur im Set, sondern auch einzeln angeboten. So lässt sich zu beinahe jeder Tasse das passende Gegenstück finden. Die Formen sind dabei genauso vielfältig wie Farb- und Dekorvarianten: Von kleinen, kompakten Unterschalen für die Espressotasse bis hin zu voluminösen Varianten für den großen Frühstückspott. Und auch wenn der Kaffeebecher für unterwegs immer mehr auf dem Vormarsch ist: für den genussvollen Nachmittagskaffee mit Freunden oder der Familie bleibt das elegante Duo Tasse und Untertasse die erste Wahl. Denn so kann man auch heute noch stilvoll die traditionsreiche Kaffee- und Teekultur zelebrieren


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